Archive 2018

Kino mal anders…

Kino mal anders…

…das Balkonkino auf dem Cecilienplatz.
Bereits seit dem Jahr 1994 gibt es das Balkonkino. Im Jahr 2005 zog das Balkonkino von der Stendaler Straße zum Cecilienplatz. Es spielte bis zur Saison 2005 sechs Filme an sechs Wochenenden. In der Saison 2009 waren es vier Filme vom 1. August bis zum 22. August.

Anwohner können die Filme vom Balkon aus verfolgen. Besucher können sich selber einen Platz vor der Leinwand suchen, müssen sich aber ihre Sitzgelegenheit selber mitbringen, da es keine Bestuhlung gibt. Die Kino-Abende kosten wie immer keinen Eintritt. Für das leibliche Wohl sorgt die ortsansässige Gastronomie.

Text:http://www.cecilienplatz.de/balkonkino/

Rahnsdorfer Schirm

Rahnsdorfer Schirm

Michael Ehrenteit verrät seine Lieblingssportart nicht einfach so. Sportlehrer müssen schließlich von allen Sportarten etwas verstehen. Er ist nicht der erste Lehrer, der als Moderator Karriere macht. Aber wir reden ja nicht über den Lehrer, sondern über den Moderator. Die Frage, welche Veranstaltungen er am liebsten moderiert, ist einfach beantwortet: Sportveranstaltungen.

Michael Ehrenteit ist gebürtiger Friedrichshagener und lebt seit 10 Jahren in Hessenwinkel. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. In den letzten Jahren der DDR kam Michael Ehrenteit zum Kinderfernsehen um zu moderieren. Wer sich an den Schau-Spielplatz oder Topfit erinnert, kann an dieser Stelle mitreden.

Sein erstes West-Auto war ein Opel. Und genau so begann nach der Wende seine Laufbahn: er moderierte die Präsentation des damals neuen Opel-Modells, später dann einen Tag der Offenen Tür im Bundestag, den ersten Ver.di-Kongress, den Tag der Olympia-Entscheidung, um nur einige zu nennen.

Weitere Engagements knüpften an seine Zeit im DDR-Kinderfernsehen an:

Moderation von Kinderfesten der SPD und der FDP. Moderation bei „50 Jahre CDU“. Überhaupt, die Politik: Im September 1998 moderierte er an einem Tag eine Wahlkampfveranstaltung für Kanzler Kohl, am nächsten Tag eine Veranstaltung für Kanzlerkandidat Schröder. Zwei Tage später war die Wahl.

Michael Ehrenteit sinniert über ein Zitat, in dem Sinn und Erfolg gegenübergestellt werden. Muss man alles am Erfolg messen oder reicht es, wenn man die Sinnfrage positiv beantwortet? Das Bölschestraßenfest in Friedrichshagen besteht in beiden Prüfungen. Sinn macht für Michael Ehrenteit, was persönlich wichtig ist. So wie das Bölschefest, das gerade 20 Jahre alt wurde, denn das hat er von Anfang an entwickelt, begleitet, moderiert. Auf dieser Bühne ist er zu Hause, hier hat er ein Heimspiel.

Mithalten kann da nur noch das Sommerfest in Hessenwinkel, das Wasserfest am Müggelsee und der Weihnachtsmarkt in Rahnsdorf. Das ist Heimat, das hat Sinn. Und kommt dem Erfolg – gemessen an Besucherzahlen – sogar sehr nahe. Heimat und Sinn, das heißt für ihn, das Potential der Menschen im Ort zu nutzen. Hier leben so viele  Musiker und warum sollten sie nicht auf den hiesigen Bühnen spielen?

Hat er ein Vorbild? Er überlegt: schwer zu sagen. Doch: Otto! Otto Waalkes. Der war vor kurzem hier in der Gegend. Einfach so, allein und mit dem Fahrrad unterwegs: „den würde ich um ein Autogramm bitten“.

Hat er eigentlich noch Lampenfieber? „Nein“, wie aus der Pistole geschossen. Pause. Er merkt, dass diese Antwort nicht reicht. Unruhig mache ihn, wenn der Auftraggeber während der Moderation etwas von ihm verlange, was beim Publikum in dem Moment nicht ankommen würde. Michael Ehrenteit arbeitet selbst das Programm aus. Er weiß, wann die Tanzgruppe besser platziert ist als Big-Band, Kinderchor oder Polit-Talk. Ein Gefühl für die Programmfolge und die Gefühlslage des Publikums hat ein erfahrener Moderator eher als der Auftraggeber.

Was er an Rahnsdorf besonders schätzt? Die ganze Gegend zwischen Müggelsee und Dämeritzsee ist toll. Doch, etwas fehlt. Ein Eintausender. Berg. Denn seine Lieblingssportart ist Skifahren, Riesenslalom. Also doch eine Lieblingsportart!

Karin Zehrer, Rahnsdorfer Schirm, Mai 2010

 

Stéphane Hessel

Stéphane Hessel

Stephane Hessel im Interview

Paris:
Touristen aus aller Welt haben an die Stadt der Liebe ihr Herz verloren. Zu anderen Zeiten verloren hier ein Königspaar und zahllose Aristokraten ihren Kopf. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – das waren einst die Ideale der Revolution. Zum Glück gibt es wieder mehr soziale Wesen, die angesichts der ungebremsten Globalisierung diese Grundsätze noch immer für absolut wesentlich erachten. Stéphane Hessel: Im Oktober feierte der fröhliche Franzose seinen 95. Geburtstag. Nachdem er seinen Weckruf „Empört Euch!” publizierte, wurde der alte Mann über Nacht ein Hoffnungsträger der jungen Generation. Nachdrücklich ermuntert er die Menschen, sich einzumischen, sich zu engagieren, auf der Straße friedlich für ihr Recht einzutreten, den Staat nicht allein dem Klüngel aus Parteien und Lobbyisten zu überlassen und sich niemals mit deren vermeintlich alternativlosen Entscheidungen zu arrangieren.

Hessel kämpfte in der Resistance gegen die deutschen Faschisten. Mit Hilfe von Mitgefangenen konnte er der Vollstreckung seines Todesurteils im KZ Buchenwald entgehen. Nach einer Verlegung in das KZ Mittelbau- Dora gelang ihm die Flucht nach Frankreich. Dort schloss er sich erneut dem Widerstand an. Nach der Erfahrung des Krieges wollte der überzeugte Humanist aktiv an einem neuen friedlichen Europa mitgestalten. Im historischen Augenblick war Stéphane Hessel mit dabei, als in Paris die UN-Charta für Menschenrechte erarbeitet wurde. Nach zähem Ringen gaben 38 Staaten dieser Erklärung der Menschenrechte ihre Zustimmung. Hessel beschreibt dies als größten Erfolg seines Lebens.

Walfried Michaelis:
Der Rahnsdorfer kämpft seit 18 Jahren gegen den falschen Flughafenstandort in Schönefeld. Jahrelang fühlte er sich mit seinem Häufchen Aufrechter dabei ziemlich einsam. Seit Flugroutenbetrug und BER-Desaster immer mehr Berliner mobilisieren, ist er guter Dinge. Die Standortfrage wird schon bald wieder ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Michaelis las „Empört Euch!“ und fand in dem schmalen Bändchen erschöpfende Antworten auf ganz grundsätzliche Fragen. Er schrieb dem Autor nach Paris und wenig später konnte er Stéphane Hessel dort persönlich kennenlernen. Deutsche Flughafenfehlplanungen sind nicht das Fachgebiet des erfahrenen Diplomaten Hessel, aber in seinen messerscharfen Analysen offenbart er die Funktionsweisen des politischen Systems unserer westlichen Demokratien, die zwangsläufig immer wieder am Bürger vorbei in den völligen Irrsinn führen. Von Buch und Autor war Michaelis gleichermaßen begeistert.

Elke und Klaus Dornath:
Seit die Proteste um den neuen Berliner Hauptstadtflughafen mit einer Menschenkette um den Müggelsee im Jahr 2011 ganz neue Dimensionen erlangten, sind die beiden Filmemacher mit ihrer Kamera überall dabei, wo es etwas zu dem Thema zu berichten gibt. Zu Zeiten, als im Staatsfernsehen nur Jubelperser dem weltbesten Berliner Flughafen huldigten und bereitwillig an dessen ‚Erfolgsgeschichte‘ geschrieben wurde, gingen die Dornaths regelmäßig onlineauf Sendung. Ihr BBB-TV war lange Zeit die einzige kritische Filmberichterstattung zum sich abzeichenden Flughafendebakel. Mit ihrer Kamera gehen sie immer ganz nah an das Geschehen – bei den Montagsdemos in Friedrichshagen, bei den Großdemos in Berlin, bei der erzwungenen Akteneinsicht in der Flughafengesellschaft, wie auch bei der Internationalen Luftfahrtausstellung in Schönefeld. Politikern stellen sie kritische Fragen und Fluglärmopfer bekommen bei ihnen eine Stimme und ein Gesicht. Als Walfried Michaelis von seiner Begegnung mit Stéphane Hessel berichtete, waren die Dornaths Feuer und Flamme.

Elke und Klaus Dornath:
Seit die Proteste um den neuen Berliner Hauptstadtflughafen mit einer Menschenkette um den Müggelsee im Jahr 2011 ganz neue Dimensionen erlangten, sind die beiden Filmemacher mit ihrer Kamera überall dabei, wo es etwas zu dem Thema zu berichten gibt. Zu Zeiten, als im Staatsfernsehen nur Jubelperser dem weltbesten Berliner Flughafen huldigten und bereitwillig an dessen ‚Erfolgsgeschichte‘ geschrieben wurde, gingen die Dornaths regelmäßig onlineauf Sendung. Ihr BBB-TV war lange Zeit die einzige kritische Filmberichterstattung zum sich abzeichenden Flughafendebakel. Mit ihrer Kamera gehen sie immer ganz nah an das Geschehen – bei den Montagsdemos in Friedrichshagen, bei den Großdemos in Berlin, bei der erzwungenen Akteneinsicht in der Flughafengesellschaft, wie auch bei der Internationalen Luftfahrtausstellung in Schönefeld. Politikern stellen sie kritische Fragen und Fluglärmopfer bekommen bei ihnen eine Stimme und ein Gesicht. Als Walfried Michaelis von seiner Begegnung mit Stéphane Hessel berichtete, waren die Dornaths Feuer und Flamme.

Elke und Klaus Dornath:
Seit die Proteste um den neuen Berliner Hauptstadtflughafen mit einer Menschenkette um den Müggelsee im Jahr 2011 ganz neue Dimensionen erlangten, sind die beiden Filmemacher mit ihrer Kamera überall dabei, wo es etwas zu dem Thema zu berichten gibt. Zu Zeiten, als im Staatsfernsehen nur Jubelperser dem weltbesten Berliner Flughafen huldigten und bereitwillig an dessen ‚Erfolgsgeschichte‘ geschrieben wurde, gingen die Dornaths regelmäßig onlineauf Sendung. Ihr BBB-TV war lange Zeit die einzige kritische Filmberichterstattung zum sich abzeichenden Flughafendebakel. Mit ihrer Kamera gehen sie immer ganz nah an das Geschehen – bei den Montagsdemos in Friedrichshagen, bei den Großdemos in Berlin, bei der erzwungenen Akteneinsicht in der Flughafengesellschaft, wie auch bei der Internationalen Luftfahrtausstellung in Schönefeld. Politikern stellen sie kritische Fragen und Fluglärmopfer bekommen bei ihnen eine Stimme und ein Gesicht. Als Walfried Michaelis von seiner Begegnung mit Stéphane Hessel berichtete, waren die Dornaths Feuer und Flamme.

Elke und Klaus Dornath:
Seit die Proteste um den neuen Berliner Hauptstadtflughafen mit einer Menschenkette um den Müggelsee im Jahr 2011 ganz neue Dimensionen erlangten, sind die beiden Filmemacher mit ihrer Kamera überall dabei, wo es etwas zu dem Thema zu berichten gibt. Zu Zeiten, als im Staatsfernsehen nur Jubelperser dem weltbesten Berliner Flughafen huldigten und bereitwillig an dessen ‚Erfolgsgeschichte‘ geschrieben wurde, gingen die Dornaths regelmäßig onlineauf Sendung. Ihr BBB-TV war lange Zeit die einzige kritische Filmberichterstattung zum sich abzeichenden Flughafendebakel. Mit ihrer Kamera gehen sie immer ganz nah an das Geschehen – bei den Montagsdemos in Friedrichshagen, bei den Großdemos in Berlin, bei der erzwungenen Akteneinsicht in der Flughafengesellschaft, wie auch bei der Internationalen Luftfahrtausstellung in Schönefeld. Politikern stellen sie kritische Fragen und Fluglärmopfer bekommen bei ihnen eine Stimme und ein Gesicht. Als Walfried Michaelis von seiner Begegnung mit Stéphane Hessel berichtete, waren die Dornaths Feuer und Flamme.

Michael Ehrenteit:
In Köpenick ist der Moderator bekannt wie ein bunter Hund. Stets braungebrannt und gut gelaunt, ist er der richtige Mann, um selbst bei Sturm und Regen mit launigen Ansagen große Menschenmassen in eine gehobene Grundstimmung zu versetzen. Wer daraus den Schluss ziehen möchte, er sei lediglich eine professionelle Stimmungskanone, wird ihm keinesfalls gerecht. Ehrenteit begleitet den Kampf gegen den organisierten Bürgerbetrug in Berlin und Brandenburg mit jeder Menge Herzblut und großem Ernst. Er moderierte die Großdemo zur Menschenkette am Kanzleramt und auch immer wieder Montagsdemos auf dem Marktplatz in Friedrichshagen. Bei Straßenfesten in ganz Berlin fand der Entertainer auch nachdenkliche Worte, um auf das Volksbegehren für ein Nachtflugverbot zu verweisen.Für BBB-TV steht Michael Ehrenteit immer wieder vor der Kamera, beim Großeinsatzeinsatz der Lärmwehr bei Flughafendirektor Schwarz, auf der Jagd nach einem Interview mit unserer Kanzlerin auf der ILA und selbst bei einem peinlichen Auftritt des Flughafensprechers Kunkel macht Ehrenteit eine blendende Figur.

Der Film:
An einem sonnigen Tag im Oktober waren Ehrenteit, Michaelis und die Dornaths zu Gast bei Stéphane Hessel. Der Grandseigneur nahm sich sehr viel Zeit, um mit den Berlinern ins Gespräch zu kommen und alle ihre Fragen zu beantworten. Es entstand ein sehr persöhnliches Interview, welches das zentrale Thema eines Filmes sein wird, der die globalen Betrachtungen Hessels mit der revolutionären Geschichte seiner Stadt Paris, aber auch mit dem gegenwärtigen Engagement der Bürgerbewegungen in Deutschland verknüpfen wird. Ein persönliches Grußwort gab Stephane Hessel den Berlinern mit auf den Weg. Es wird am 24. November bei der Demo gegen Nachtflüge vor dem Willy-Brandt-Haus zu hören sein.

Text: Regina Menzel, Sebastian Köpcke | Fotos: Michael Ehrenteit